Biologische Station im Kreis Wesel e.V.

Biologische Station im Kreis Wesel e.V.

Wir engagieren uns für die Natur.


Die Projektgebiete

Die Kulisse für das Projekt sind die großen Waldkomplexe entlang von Rhein und Lippe. Hier finden sich insgesamt sechs Natura 2000-Gebiete mit einer Fläche von knapp 1.800 ha. Drei aneinander angrenzende europäische Schutzgebiete (Natura 2000-Gebiete) bilden zusammen das nationale Naturschutzgebiet "Diersfordter Wald":

Weitere drei Natura 2000-Gebiete befinden sich nördlich und südlich der Lippe:

Großes Veen

Das Große Veen ist mit einer Größe von 90 Hektar das kleinste der drei Natura 2000-Gebiete im Diersfordter Wald. Es handelt sich bei diesem Gebiet um einen Komplex aus offenen Dünen, Mooren, Kiefern- und Eichenwäldern. Diese grenzen nach Nordosten den gesamten Diersfordter Wald gegenüber der Bahnlinie Wesel/Emmerich und der hier beginnenden Agrarlandschaft der Isselniederung ab.

Foto: Großes Veen im Winter Foto: Heidemoor im Großen Veen Foto: Bultkomplex im Großen Veen

Im Großen Veen befinden sich die größten und die am besten ausgebildeten Heidemoore mit typischen Bult- und Schlenken-Pflanzengemeinschaften des Unteren Niederrheins. Hinzu kommen nährstoffarme Gewässer und Regenerationsstadien kleiner Torfstiche, so dass sich eine außergewöhnliche Vielfalt an Kleinlebensräumen ergibt.
Als Rückzugsgebiet für die Tier- und Pflanzenarten der Moore ist das Gebiet von landesweiter Bedeutung. Große Moosjungfer, Moorfrosch und seltene Pflanzenarten wie Sonnentau, Wollgras oder Rosmarinheide sind nur einige von vielen Arten, die das Große Veen zu einem besonderen Kleinod machen.
Das Große Veen kann auf einem etwa 2,5 km langen Naturpfad erlebt werden. Um ihn zu erlaufen benutzt man am besten den nordöstlichen Eingang zum Wildgatter im Diersfordter Wald.

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Diersfordter Wald / Schnepfenberg

Mit rund 580 ha ist dieses Gebiet das größte von drei aneinander angrenzenden Natura 2000-Gebieten. Etwa 400 Hektar werden von alten bodensauren Eichenwäldern auf Sandebenen eingenommen. Charakteristisch sind 120 bis 150 jährige Eichen, die in weiten Abständen zueinander stehen und ihren Ursprung in der historischen Niederwaldwirtschaft haben.

Foto: Diersfordter Wald im Sommer Foto: Diersfordter Wald im Herbst Foto: Diersfordter Wald im Winter

Eingestreut in die Eichenwälder sind mächtige alte Rotbuchen. Diese "Mutterbuchen" überragen die Eichen und sind ein Zeugnis der früheren Nutzung als Waldweide. Weiterhin prägen lichte Kiefernwälder das Landschaftsbild, deren Entstehung dem Bedarf an Grubenholz aus historischen Zeiten zu Grunde liegt.
Die lichten, reichhaltig strukturierten Waldgesellschaften mit verschiedenen Altersstadien, Altholz, Totholz und Höhlenbäumen sind Lebensraum für zahlreiche vom Aussterben bedrohte Vogelarten wie z.B. Pirol, Wespenbussard und Baumfalke.
Wer den Diersfordter Wald erkunden möchte, parkt am besten auf dem Besucherparkplatz an der Kreuzung L480 / B8. Von dort führt ein ca. 4 km langer, auch für Kinderwagen geeigneter Rundweg durch Eichenwälder und Wildgatter.

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Schwarzes Wasser

Das Natura 2000-Gebiet ist wegen seines gleichnamigen Heideweihers einmalig für das niederrheinisches Tiefland und die Kölner Bucht. Bereits 1936 als Naturschutzgebiet ausgewiesen, zeigt es auf einer Fläche von etwa 100 Hektar eine sehr hohe Vielfalt von naturnahen Lebensräumen, die urwüchsig ineinander übergehen: Heideweiher, Moore und Feuchtheiden, trockene Heiden und Sandmagerrasen.

Foto: Heideweiher am Schwarzen Wasser Foto: Düne am Schwarzen Wasser Foto: Schwarzes Wasser

Die Wälder rund um den Heideweiher sind überwiegend naturnahe Eichenbirkenwälder, stellenweise gibt es aber auch naturferne Fichtenforste. Diese wurden im Rahmen des Projektes in Eichenwälder umgewandelt.
Vom Parkplatz "Kanonenberge" führt ein 2,3 km langer Rundweg um das Schwarze Wasser.

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Drevenacker Dünen

Am nordöstlichen Rand von Wesel beginnt einer der großen Dünenkomplexe entlang der Lippe: die Drevenacker Dünen. Das gut 300 ha Gebiet kann in vier Teilbereiche unterteilt werden: Aaper Vennekes, Pliesterbergsche Sohlen, Sternenberge und Lippealtarm Obrighoven. Letzterer ist jedoch nicht Teil des Projektgebietes.

Foto: Drevenacker Dünen Foto: Heide in den Drevenacker Dünen Foto: Wald in den Drevenacker Dünen

Das abwechslungsreiche Gebiet ist geprägt von Wäldern, Heidemooren, trockenen wie feuchten Heiden, Sandmagerrasen und Silbergrasfluren. Bei den Wäldern dominieren Kiefernwälder, aber auch bodensaure Eichenwälder kommen auf ca. 40 ha Fläche vor. Besonders hervorzuheben sind knapp 7 ha Sandmagerrasen in einem sehr guten Erhaltungszustand. Heidelerche und Schlingnatter sind zwei wichtige Leitarten.
Im Rahmen dieses Projektes ist ein Rundwanderweg durch die Aaper Vennekes angelegt worden. Vom Parkplatz "Am Reitplatz" in Wesel-Obrighoven aus kann man in den 1,5 km langen Wanderweg einsteigen.

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Kaninchenberge

Südlich der Lippe und nördlich der Stadt Voerde liegt ein weiterer Dünenzug der Lippe: Die etwa 104 ha großen "Kaninchenberge" sind der Überrest eines größeren Heidegebietes, welches in früheren Jahrhunderten nur durch die Lippe von den Drevenacker Dünen getrennt wurde.

Foto: Kaninchenberge Foto: Kaninchenberge Foto: Kaninchenberge

Trotz der mittlerweile isolierten Lage birgt das Gebiet immer noch die größten zusammenhängenden Trocken- und Sandheiden am Unteren Niederrhein. Darüber hinaus kommen großflächige, lückige Silikatmagerrasen mit Silbergras vor. Heiden und Magerrasen sind Lebensraum für Heidelerche, Zauneidechse und Schlingnatter; die selten gewordene Feldgrille ist zahlreich vertreten. Bodensauren Eichenwald findet man auf etwa ein Viertel der Fläche.
Ungelenkte Freizeitnutzung und die einwandernde Spätblühende Traubenkirsche haben zu einem hohen Handlungsbedarf in diesem Gebiet geführt. So wurde im Rahmen eines neuen Wegekonzepts auch ein 1,5 km langer, informativer Rundweg erstellt (Parkmöglichkeiten an der Hans-Richter-Str., Voerde).

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Lippeaue bei Schermbeck

Von dem 582 ha großen Naturschutzgebiet gehört nur der Teilbereich zum Projektgebiet, der außerhalb der Aue der Lippe liegt. Im Gegensatz zu den übrigen Projektgebieten werden viele Bereiche der Lippeaue auch landwirtschaftlich genutzt, so dass sich ein Mosaik aus Wäldern, Heiden, Magerrasen, Grünland und Ackerflächen ergibt.

Foto: Alte Eiche Foto: Heidepflege durch Schafe Foto: Loosenberge

Die abwechslungsreiche Landschaft macht das Gebiet attraktiv für seltene Vogelarten. Neuntöter, Heidelerche und Schwarzkehlen sind regelmäßig Brutvögel im Offenland; in den Wäldern sind Schwarzspecht und Pirol zu Hause. Die Silbergrasfluren und Sandheiden sind ein Refugium für die Zauneidechse. Sandäcker geben der Knoblauchkröte einen Sommerlebensraum.
Eine Besonderheit innerhalb des Gebietes ist die Wacholderheide in den Loosenbergen, eines der letzten Vorkommen am Niederrhein mit alten Wacholderbeständen und mächtigen Eichen. Vom Wanderparkplatz "Loosenberge" führt ein 1 km langer Wanderweg in die historische Kulturlandschaft.

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LIFE10 NAT/DE/009/ Life-Projekt Bodensaure Eichenwälder mit Mooren und Heiden

Biologische Station im Kreis Wesel e.V. · Freybergweg 9 · 46483 Wesel
Tel.: 02 81 - 9 62 52 0 · Mail: info(at)bskw.de