Biologische Station Kreis Wesel und Krefeld e.V.

Biologische Station Kreis Wesel und Krefeld e.V.

Wir engagieren uns für die Natur.

Meister Lampe ist in Hochform

Foto: FeldhaseIm Februar werden die Tage schon deutlich länger und der Winter neigt sich dem Ende. Höchste Zeit für die Feldhasen (Lepus europaeus), die erste Hochzeit des Jahres zu feiern.

Aus der Steppe an den Niederrhein
Der ursprüngliche Lebensraum des Feldhasen ist vermutlich die Steppe, als anpassungsfähiger Kulturfolger lebt er heute in weiten Teilen Europas, Asiens und Nordafrikas. Er bevorzugt offene Lebensräume wie Wiesen, Weiden und Äcker, kommt aber aufgrund seiner Fähigkeit, sich anzupassen, auch in Wäldern und im Gebirge zurecht. Im Kreis Wesel leben grob geschätzt etwa 10.000 Hasen, mit Ausnahme der dicht besiedelten Ortschaften sind Hasen überall anzutreffen.

Foto: Feldhase Foto: Feldhase Foto: Rennender Feldhase

Reichlich Nachwuchs...
Im Januar/Februar feiern die Hasen die erste Hochzeit des Jahres. 42 Tage nach der Paarung bringt die Häsin die Jungen zur Welt. In der Regel sind es zwei bis drei, selten bis zu fünf Junge, die für die nächsten Wochen von der Häsin gesäugt werden. Dabei hält sich die Häsin immer nur für kurze Zeit bei den Jungen auf, um so wenig Aufmerksamkeit wie möglich auf die Tiere zu lenken.
Eine Besonderheit beim Hasen ist, dass die Häsin während sie noch trägt erneut trächtig werden kann. Insgesamt kann eine Häsin etwa sechsmal im Jahr Junge bekommen. Die theoretische Zahl der Nachkommen einer Häsin pro Jahr ist deshalb recht hoch.

...doch viele Junghasen sterben
Die Natur steuert hier jedoch durch die hohe natürliche Sterblichkeit der Junghasen entgegen; nur die wenigsten erleben den ersten Winter.
Neben natürlichen Faktoren (nasskalte Witterung, Beutegreifer) setzt der Wandel unserer Kulturlandschaft dem Feldhasen zu. Zahlreiche Faktoren wie z. B. intensive Landwirtschaft und zunehmender Straßenverkehr haben in den letzten Jahrzehnten vielerorts zu einem Rückgang der Hasenpopulationen beigetragen.

Nicht verwechseln: (Feld)Hase und (Wild)Kaninchen
Hasen werden nicht selten mit den Kaninchen verwechselt, bei genauen Hinsehen ist es aber nicht schwer, die beiden zu unterscheiden.

Foto: Feldhase Foto: Wildkaninchen
  • Hasen (Bild inks) haben deutlich längere Ohren, die im Gegensatz zu den einfarbigen Ohren der Kaninchen (Bild rechts) an der Spitze schwarz-weiß gefärbt sind.
  • Ausgewachsene Hasen sind mit einer Körperlänge von etwa 70 Zentimeter und einem Gewicht von bis zu acht Kilogramm deutlich größer als Kaninchen (40cm / 2 kg).
  • Kaninchen leben in selbst gegrabenen Erdbauen, Hasen hingegen suchen sich einfach eine Mulde, in die sie sich hineinlegen.
  • Bei Gefahr flüchtet das Kaninchen in den Bau, der Hase verläßt sich zunächst auf seine Tarnung und drückt sich flach auf den Boden.
  • Hasen haben sehr lange Hinterbeine, mit denen sie auf der Flucht bis zu 70km/h schnell laufen können, Kaninchen sind kurzbeiniger und kompakter.

Wo zu beobachten?
Hasen sind eher dämmerungs- und nachtaktiv. Im Januar und Februar kann man die Werbung der rivalisierenden Männchen um die Gunst der Häsinnen jedoch auch gut tagsüber beobachten. Regelmäßig sind dann Hasen auf den Wiesen, Weiden und Feldern zu sehen.

Biologische Station Kreis Wesel und Krefeld e.V. · Freybergweg 9 · 46483 Wesel
Tel.: 02 81 - 9 62 52 0 · Mail: info(at)bskw.de