Als einer der Ersten unter den einheimischen Lurchen verlässt im Februar/März der Moorfrosch (Rana arvalis) sein Winterquartier und begibt sich in die angestammten Laichgewässer, wo die Männchen im zeitigen Frühjahr durch ihre blauviolette Färbung beeindrucken.
Es blubbert zur Paarungszeit Mit Hilfe ihrer beiden Schallblasen können die Blaumänner blubbernde Laute produzieren, die Ähnlichkeit mit einer unter das Wasser gehaltenen Flasche haben, aus der Luftblasen entweichen. Wer das Glück hat, mehrere Tiere gleichzeitig zu hören, fühlt sich an einen Whirlpool erinnert. Der Fachmann kann übrigens zwei verschiedene Typen von Lauten unterscheiden, solche zur Abgrenzung des Reviers gegenüber den Artgenossen und solche, die dem Anlocken der Weibchen dienen. Man muss allerdings recht nah an das Gewässer heran, um die Rufe überhaupt zu hören.
Ei - Kaulquappe - Frosch Während der Paarung legt jedes Weibchen bis zu 3000 Eier, die sich auf 2-5 Laichballen verteilen. Umgeben von einer gallertartigen Masse entwickeln sich je nach Wassertemperatur in einigen Tagen bis Wochen aus den Eiern die Kaulquappen. Diese brauchen nach dem Schlüpfen etwa bis Juni, um sich vollständig in einen kleinen Frosch zu verwandeln. Die Dauer der Entwicklung hängt sehr stark von der Wassertemperatur ab. Die jungen Frösche verlassen dann das Gewässer und beginnen, die Umgebung zu erkunden.
Wo ist er zu sehen?
Als vom kontinentalen Klima geprägte Art lebt der Moorfrosch am Niederrhein an der Grenze seines natürlichen Verbreitungsgebietes und ist schon deshalb eine Rarität. Eine besondere Vorliebe hat er für nährstoffarme, leicht saure, flache Gewässer, die sich im Frühjahr schon bei geringer Sonneneinstrahlung erwärmen. Da die erwachsenen Tiere nur zur Paarung und zum Ablaichen in die Gewässer kommen, kann man sie auch nur von Ende Februar bis März dort antreffen. Gute Chancen, Moorfrösche zu hören, hat man auf dem Rundwanderweg um das "Schwarze Wasser" bei Wesel.
Nach der Paarung lebt er in den die Laichgewässer umgebenden Wäldern und Feuchtheiden. Bis in den Herbst ist er dort mit etwas Glück in den frühen Morgenstunden und an feuchten Tagen auch tagsüber während eines Spaziergangs anzutreffen.
Wie erkennt man ihn? Der Moorfrosch gehört zur Gruppe der Braunfrösche, seine Grundfarbe ist entsprechend, es kommen aber auch gelbliche, rötliche oder graue Tiere vor. Nur die Männchen haben zur Paarungszeit eine blaue Färbung. Nicht selten haben beide Geschlechter auf dem Rücken einen helleren Streifen. Nur in Ausnahmefällen werden die Moorfrösche am Niederrhein größer als 6 cm.
Moorfrösche ähneln dem verwandten Grasfrosch, der auch so manchem Gartenteichbesitzer bekannt ist. Die Grasfroschmänner bleiben jedoch auch in der Paarungszeit unscheinbar und sind durchschnittlich größer. Außerhalb der Paarungszeit kann man den Moorfrosch an seinem spitzen Maul recht gut vom Grasfrosch unterscheiden. Spezialisten gehen auf Nummer sicher und unterscheiden die beiden Arten an Größe und Form des Fersenhöckers.
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